Schutzarten und Schutzklassen – wichtige Sicherheitskriterien für Leuchten

Beim Kauf einer neuen Leuchte spielen unter anderem die Schutzart und die Schutzklasse eine große Rolle. Was die beiden Kriterien aussagen und was das für die Sicherheit beim Umgang mit Ihrer Leuchte bedeutet, verraten wir Ihnen in unserem Blogbeitrag.

Wenn Sie sich nach einer neuen Leuchte umsehen, stolpern Sie früher oder später über zwei Begriffe: Schutzart und Schutzklasse. Wie der Name schon vermuten lässt, machen beide Angaben zu einer bestimmten Form von Schutz. Hier hören die Gemeinsamkeiten jedoch auch schon auf. Denn Schutzart und Schutzklasse beschreiben zwei völlig verschiedene Aspekte und sollten nicht miteinander verwechselt werden.

Was sind Schutzarten?


Die Schutzart verrät Ihnen, wie gut eine Leuchte gegen Berührung sowie das Eindringen von Fremdkörpern und Feuchtigkeit geschützt ist. Sie wird mit dem Code IP (International Protection) angegeben, der aus zwei Ziffern besteht. Die erste gibt den Berührungs- und Fremdkörperschutz an, die zweite informiert darüber, wie gut das Produkt gegen Feuchtigkeit geschützt ist.

Außenbereich


Dadurch erfahren Sie beispielsweise, ob sich eine Leuchte für den Außengebrauch eignet. Denn da Außenleuchten unterschiedlichen Witterungsbedingungen ausgesetzt sind, müssen sie besondere Anforderungen an die Schutzart erfüllen. So sollte eine ungeschützt platzierte Außenleuchte zumindest gegen Strahlwasser (IPX5) oder besser noch starkes Strahlwasser (IPX6) geschützt sein. Außerdem empfiehlt sich für Leuchten unter freiem Himmel ein Schutz vor Staub in schädigender Menge (IP5X) bzw. ein vollständiger Staubschutz (IP6X).

Badezimmer und Feuchträume


Auch im Haus gibt es Bereiche, die spezielle Anforderungen an Leuchten stellen, allen voran das Badezimmer. Wenn Sie hierfür eine Leuchte suchen, achten Sie darauf, dass sie mindestens sprühwassergeschützt (IPX4) ist, jedenfalls dann, wenn Sie sie in der Nähe der Dusche oder des Waschbeckens anbringen. Weitere Feuchträume, in denen Sie auf Leuchten mit zumindest Sprühwasserschutz setzen sollten, sind die Garage und der Keller.

Was sind Schutzklassen?


Die Schutzklasse informiert über die Sicherheit eines elektrischen Betriebsmittels im Hinblick auf mögliche Stromschläge. Sie zeigt an, welche Sicherheitsmaßnahmen getroffen sind, um einen elektrischen Schlag zu verhindern.

Im Handel erhältliche Produkte weisen eine von drei möglichen Schutzklassen auf, angegeben in den römischen Ziffern I, II und III. Theoretisch gibt es auch eine Schutzklasse 0. Hier bestehen beim elektrischen Gerät abgesehen von der Basisisolierung keine weiteren Schutzmaßnahmen gegen Stromschläge. Produkte mit dieser Schutzklasse sind in der EU nicht zulässig.

Schutzklasse I


Schutzklasse II


Elektrische Geräte der Schutzklasse II weisen eine doppelte Schutzisolation auf. Das heißt, dass auf keinem berührbaren Bestandteil Spannung liegt. Dies ist häufig bei vielen Leuchten mit Eurostecker der Fall, zum Beispiel Tisch- oder Stehleuchten. Die Schutzklasse II ist bei vielen Haushaltsgeräten üblich und beispielsweise bei Elektrowerkzeugen oder Geräten für die Körperpflege Pflicht.

Schutzklasse III


Geräte der Schutzklasse III arbeiten mit einer Schutzkleinspannung. Das bedeutet, dass sie mit Wechselspannung nur bis zu 50 Volt bzw. mit Gleichspannung bis zu 120 Volt funktionieren. Dies ist meist bei Solarenergie, Batterien oder Akkus der Fall. Das Anschließen von Schutzleitern ist bei dieser Klasse nicht erlaubt.

Sicherheit geht vor


Das Wichtigste zu Schutzarten und Schutzklassen finden Sie hier noch einmal zusammengefasst:

  1. Die Schutzart verrät Ihnen, wie gut ein Produkt gegen Feuchtigkeit, Berührung und Fremdkörper geschützt ist.
  2. Sie wird mit dem zweistelligen IP-Code angegeben, wobei die erste Ziffer für den Fremdkörper- und Berührungsschutz und die zweite für den Wasserschutz steht. Je höher die jeweilige Ziffer ist, desto besser ist der Schutz.
  3. Die Schutzklasse informiert darüber, welche Sicherheitsmaßnahmen beim Gerät einen Stromschlag verhindern.
  4. Es gibt in Deutschland drei zulässige Schutzklassen: I, II und III.
  5. Leuchten der Klasse I weisen eine Schutzerdung auf, Produkte der Klasse II verfügen über eine Schutzisolierung und Geräte der dritten Klasse arbeiten mit Schutzkleinspannung.
  6. Um Ihre Sicherheit zu wahren, sollten Sie stets den Stromkreis unterbrechen, ehe Sie Ihre Leuchten warten oder reinigen.
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