Lichtfarbe: Welche Rolle spielt sie für die Wohnraumbeleuchtung?

Die Lichtfarbe ist ein wesentliches Qualitätskriterium von Lichtquellen. Doch was genau sagt sie über die Lichtwirkung aus? Und welchen Einfluss hat sie auf unser Wohlbefinden? Wir verraten es Ihnen in unserem Blogbeitrag.

Zunächst einmal möchten wir ein häufig auftretendes Missverständnis ausräumen: Mit Lichtfarbe bei Leuchtmitteln ist nicht farbiges Licht, wie zum Beispiel rot, blau oder grün gemeint. Vielmehr bezieht sich die Lichtfarbe, auch Farbtemperatur genannt, auf „weißes“ Licht und gibt an, ob wir dieses als eher warm oder kühl empfinden. Wie das Licht einer Lichtquelle, zum Beispiel eines LED-Leuchtmittels, auf uns wirkt, entscheiden vor allem die Rot- und Blauanteile im Licht. Allgemeinhin gilt: Je höher die Rotanteile, desto wärmer empfinden wir das Licht. Bei einem sehr hohen Blauanteil wiederum nehmen wir das Licht als eher kühl wahr.

Wie wird die Lichtfarbe angegeben?

Gemessen wird die Lichtfarbe bzw. Farbtemperatur in Kelvin (K). Grob unterteilt gibt es vier Abstufungen im Lichtfarbspektrum von Leuchtmitteln:

Unter 2.700 K: extra warmweißes Licht
Bis 3.000 K: warmweißes Licht
Zwischen 3.001 und 5.000 K: neutralweißes Licht
Mehr als 5.001 K: tageslichtweißes Licht

Lassen Sie sich also nicht verwirren: Je höher die Farbtemperatur ist, desto kühler erscheint das Licht und umgekehrt.

Welche Lichtfarbe eignet sich für welchen Zweck?

Um diese Frage zu beantworten, müssen wir ein bisschen weiter ausholen: Bei Dunkelheit sowie Licht mit hohem Rotanteil wird Melatonin im Körper erzeugt. Das Schlafhormon sorgt dafür, dass wir uns besser entspannen können und schneller müde werden. Licht mit hohem Blauanteil wiederum führt dazu, dass die Ausschüttung des Hormons gestoppt wird. Infolgedessen fühlen wir uns wacher und sind leistungsfähiger.

Das erklärt, warum wir uns bei Licht mit hohem Blauanteil wie dem Sonnenlicht nicht gut ausruhen und entspannen können und umgekehrt Probleme haben, uns bei gemütlichem warmweißen Licht ausreichend zu konzentrieren. Aus diesem Grund empfehlen wir Ihnen, die Lichtfarbe Ihrer Leuchtmittel auf die jeweilige Anwendung abzustimmen.

Warmweißes Licht

Bei warmweißem Licht ist der Rotanteil höher als der Blauanteil. Dadurch wirkt das Licht wärmer und schafft eine besonders gemütliche Atmosphäre. Daher ist Licht mit maximal 3.000 K ideal für Räume, in denen Sie entspannen und zur Ruhe kommen möchten – ob im Wohn-, Schlaf- oder Esszimmer.

Neutralweißes Licht

Neutralweißes Licht hat ähnlich hohe Rot- wie Blauanteile. Es hat auf uns eine sachliche, klare Wirkung und empfiehlt sich für Räume, in denen es auf eine besonders gute Sicht ankommt. Das betrifft insbesondere das Arbeitszimmer.

Tageslichtweißes Licht

Tageslichtweißes Licht weist besonders viele Blauanteile auf, wodurch das Licht recht kühl, nüchtern und anregend wirkt. Es ist eine gute Wahl bei handwerklichen Arbeiten.

Kann ich die Lichtfarbe einer LED ändern?

Bei manchen LEDs können Sie die Lichtfarbe individuell einstellen. Einige Hersteller nennen diese Funktion „Tunable White“. Die Steuerung erfolgt direkt an der Leuchte über einen separaten Schalter, via Gestensteuerung oder bei smarten Geräten mithilfe von einer Fernbedienung oder dem Smartphone oder Tablet.

Diese Funktion ist sehr praktisch, um die Lichtfarbe Ihrer inneren Uhr anzupassen und so Ihren Bio-Rhythmus zu unterstützen. Für dieses Konzept gibt es sogar einen eigenen Namen: Human Centric Lighting. Hierbei steht der Mensch im Zentrum der Lichtplanung, was bedeutet, dass sich das Beleuchtungskonzept dem natürlichen Verlauf des Tageslichts anpasst. Dabei geht es neben der Lichtmenge auch um die sich verändernde Farbtemperatur des Lichts.

Morgens beispielsweise enthält natürliches Tageslicht einen hohen Blauanteil, was sich aktivierend auf den menschlichen Körper auswirkt. Zum Abend nehmen die Rotanteile im Sonnenlicht zu. Dadurch können wir uns besser auf die nächtliche Ruhephase einstimmen.

Übertragen auf Ihr Beleuchtungskonzept bedeutet das also zum Beispiel: Setzen Sie auf eine Leuchte mit einstellbarer Lichtfarbe und starten Sie morgens mit neutralweißem Licht in den Tag. In den späten Abendstunden stellen Sie dann wärmeres Licht ein, um besser abschalten und entspannen zu können. Achten Sie dabei darauf, in einem Raum möglichst gleiche Lichtfarben zu verwenden, um eine für unsere Augen angenehme – und nicht anstrengende – Beleuchtung zu schaffen. Dies gelingt Ihnen besonders leicht mit smart steuerbaren Leuchten, deren Lichtfarbe Sie einfach per Smartphone oder Tablet einstellen.

Was bedeutet „Lichtfarbe RGB“?

RGB steht für die Farben Rot, Grün und Blau. Hierbei handelt es sich um die drei Primärfarben des additiven Farbsystems, das auf der Summe vieler verschiedener Lichtfarben basiert. Werden Rot, Grün und Blau gemischt, entsteht weißes Licht. Mit

RGB-Beleuchtung

lassen sich Millionen verschiedener Lichtfarben erzeugen.

Bei Leuchten mit der Lichtfarbe RGB nimmt das Licht auf Wunsch unterschiedliche Farben an, von Rot über Gelb bis hin zu Grün und Violett. Damit kreieren Sie ein einzigartiges Lichtambiente zu Hause und erschaffen eine individuelle Partybeleuchtung.

Halten wir also fest:

Die Lichtfarbe, angegeben in Kelvin (K), verrät, ob wir das Licht als eher warm oder kühl empfinden.
Je höher der Rotanteil des Lichts ist, desto wärmer erscheint es uns. Je höher der Blauanteil ist, desto kühler nehmen wir es wahr.
Warmweißes Licht bis zu 3.000 K verbreitet ein gemütliches Ambiente und eignet sich zum Entspannen.
Neutralweißes Licht von 3.000 bis 5.000 K wirkt sachlich und empfiehlt sich für Tätigkeiten, bei denen es auf eine sehr gute Sicht ankommt.
Tageslichtweißes Licht über 5.000 K fördert die Konzentration und ist daher ideal für fokussiertes Arbeiten.
Bei einigen LEDs können Sie die Lichtfarbe nach Ihren Wünschen einstellen und somit Ihre innere Uhr unterstützen.
LED-Leuchten mit der Lichtfarbe RGB erzeugen Millionen bunter Farben.